Schlachthof Baden

Der Braten für die Badener

Die Stadt Baden besitzt etwa zwanzig Bauten aus den dreissiger Jahren, von denen nur wenige von überregionaler Bedeutung sind. Dazu gehört der Schlachthof. Er gilt als Prototyp für jüngere, ähnliche Schlachthöfe in Aarau und Winterthur. Die gut erhaltene Anlage besticht durch eine klare organisatorische Formensprache. Die Anordnung der Räume richtet sich nach dem Verarbeitungsweg des Fleisches, so dass der ganze Komplex wie eine einzige Schlachtmaschine wirkt.

Klare Formensprache

Nordöstlich des Areals schliesst das Geleise der SBB mit Vieh-Ausladerampe an. Vom Bahngeleise führen zwei Rampen zu Schlachthof und Stallungen. Herzstück bildet der dreiteilige Hauptbau mit erhöhter Verkehrshalle in der Mitte und flankierenden Schlachthallen für Schweine, Gross- und Kleinvieh sowie Kühl-, Maschinen- und Verwaltungsräumen. Der Hauptbau ist in Sichtbackstein gebaut mit grossen, gerasterten Fensterflächen, Glasbausteinen und umlaufenden Betonfriesen, die den Flachdachbau fassen. Parallel dazu liegen die langgezogenen Stallungen, ebenfalls in Sichtbackstein.

Heutige Nutzung

Seit 1988 wird im Badener Schlachthof, wo die Metzger ihre Schlachtungen mit eigenem Personal besorgten, nicht mehr gearbeitet. Zwischen der Grossanlage Zürich und dem Schlachthof Aarau gelegen, war der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich. Nach der Stilllegung interessierten sich Vertreter der alternativen Kulturszene und des Gewerbes für den leerstehenden Schlachthof, erster allerdings vergeblich.

Badener Metzgermeisterverein

Der Badener Metzgermeisterverein 1933 vor dem neu eröffneten Schlachthof.

Hauptbau

Hauptbau mit Schweinerampe, Ansicht von Norden, Aufnahme 1994.

Situationsplan

Situation mit dreiteiligem Hauptbau und anschliessenden Stallungen.

Meilensteine

1930 Wettbewerb für ein neues Schlachthaus Baden; Einladung an sieben Badener Architekten. Erster Preis und Ausführung Hans Loepfe
1933 Betriebsaufnahme
1957 Buchtenerweiterung im Nordosten
1969 Erweiterung mit Notschlacht- und Kühlräumen
1970 Erweiterung der Grossviehschlachthalle nach Nordwesten
1972 Entfernung der gesprossten Fenster (Glasbausteinwände)
1988 Einstellung des Schlachtbetriebs