Um 1860 entstanden die ersten metallverarbeitenden Fabriken in der Region. 1873 übernahm der Spengler Friederich Merker-Schaufelberger das Geschäft des Vaters und begann am Schlossbergplatz mit der Produktion von Petroleumkochern. 1889 / 1890 entstand das eindrückliche zweigeschossige Fabrikgeviert (später aufgestockt und erweitert), das mit seinem giebelständigen repräsentativen Eingang und dem Innenhof an das Schema barocker Klosteranlagen erinnert. Die knapp 120järige Geschichte zeigt eine innovative Firma, die neue Küchen- und Haushaltgeräte erfand und ständig weiterentwickelte.
Das Architekturbüro Burkard Meyer und Partner erhielt 1991 den Auftrag, Möglcihkeiten einer Neuüberbauung zu prüfen. In der Folge wurde ein Sondernutzungsplan erstellt. Aufgrund der schlechten Situation auf dem Imobilienmarkt beschloss die Familie Merker mit der Realisierung zuzuwarten. So sind heute die Fabrikräume an Gewerbetreibende und Dinstleistungsunternehmen vermietet.
Mit grossen Schwierigkeiten brachte man das erste Emailwerk der Schweiz zum Laufen, und erste nach längerer Zeit wurde die gute Qualität der Produkte anerkannt. Vor 1900 produzierte Merker sanitäre Apparate wie Badewannen und Duscheinrichtungen.
Die Gruppe der Waschapparate erfuhr eine starke Belebung durch die zinkbeschlagenen Wannen, die kupfernen Waschherde, Zentrifugen für Wasser- und Elektroantrieb, die Vielfalt der Trommelwaschmaschinen mit Wasser- oder Elektromotor mit Holzfeuerung, elektrisch oder Gas.
Der rostfreie Stahl ermöglichte eine Sortimentsvergrösserung mit Tropfblechen, Spültischen und Waschtrögen, Gasapparate aller Art gehörten während Jahrzehnten zum eigentlichen Standardprogramm. Der Patent-Gasbadeofen ‘Piccolo‘ mit Durchlauferhitzer war eine Sensation und fand den Weg sogar nach Übersee.
Die Firma Merker beabsichtigte von Anfang an, die Arbeit der Hausfrau zu erleichtern. Die Waschmaschine Merker-Bianca von 1950 schuf schnell einen Namen als leistungsfähige und solide Maschine, die auch bezüglich Bedienkomfort überzeugte. Geschirrspülmaschinen, Wäschetrockner (Tumbler) und Wäscheschränke folgten in den nächsten fünfundzwanzig Jahren.
1873 | Übernahme der väterlichen Werkstatt am Schlossbergplatz. Mitarbeit des Schwagers Eduard Meining. Produktion mit 20 Mitarbeitern. Umzug an die Mellingerstrasse |
1874 | Produktion von Küchen- und Haushaltartikeln in kleiner Fabrik im Gstühl (südlich der hetigen Fabrik) |
1889-90 | Erwerb des heutigen Grundstücks und Bau eines 100 Meter langen Gebäudegevierts |
1895 | Erweiterung der Fabrik, erstes Emaillierwerk in der Schweiz |
1899 | Erste Warmwassererzeuger mit Gasheizung |
1907 | Übernahme durch die Söhne Fritz, Karl, Walter und Hans Merker |
1911 | Gründung der Verkaufsorganisation Sanitas AG |
1912 | Gasbadeofen mit Durchlauferhitzer |
1917 | Aktiengesellschaft F. Merker & Cie. |
1919 | Gründung der Alumina, mit Aluminum AG, Menziken und Egloff AG, Niederrohrdorf |
1928 | Rex-Gas-Automat für Warmwassererzeugung |
1935 | Spültische aus Chromnickelstahl |
1938 | Geschweisste Stahlradiatoren |
1950 | Waschmaschine Merker-Bianca |
1958 | Küchenbau |
1960 | 500 Beschäftigte |
1964 | Geschirrspülautomaten |
1973 | 380 Beschäftigte |
1991 | Aufgabe der industriellen Tätigkeit der Firma Merker AG in Baden. Übernahme der Produktion durch die Firma Schulthess in Wolfhausen und Egro in Niederrohrdorf |