Nach der Eisenbahnbrücke Neuenhof – Wettingen bauten Nordostbahn und Nationalbahn gemeinsam eine zweite ähnliche Limmatbrücke zwischen Wettingen und Baden. Die in der deutschen Schweiz seit 1860 häufig angewendete Eisenkonstruktion mit einem engmaschigen Gitterfachwerkträger auf zwei Granitpfeilern kam auch hier zur Ausführung. Eine bedeutende brückenbautechnische Leistung bildete die Auswechslung der eisernen Überbauten im Jahre 1922.
Auf einem Lehrgerüst neben der bestehenden dreigleisigen Brücke wurde die neue Eisenkonstruktion montiert und später zwischen die alten Widerlager eingeschoben. Das Verschieben von rund 1200 Tonnen Eisen bedeutete damals die grösste Brückenverschiebung der Schweiz.
Brückenverschiebung: links die alte, feinmaschige Konstruktion; rechts die neuen, genieteten Fachwerkträger. Aufnahme 11. 8. 1922.
Engmaschiger Gitterfachwerkträger mit obenliegender Fahrbahn, abgesetzt auf zwei Widerlagern und Zwei Granitpfeilern, dreigleisig. Länge 133.40 m, Spannweite 41.20 m – 51.00 m – 41.20 m, Höhe Fahrbahn (Mittelwasser) 33.00 m, Gewicht 660 t. Baukosten 660‘000 Franken. Ausführung: AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie ‘Union‘ Dortmund.
Drei einspurige, genietete Fachwerkträger mit einfachem Strebenzug und separatem Fussgängersteg, abgesetzt auf die bestehenden Widerlager und Pfeiler 3×390 t = 1170 t. Ausführung: Wartmann, Vallette und Cie, Brugg; Buss AG, Basel / Pratteln; Löhle und Kern AG, Zürich und Conrad Zschokke AG, Döttingen.
.
Erste Brücke von 1877, Aufnahme um 1920.
Zweite Brücke von 1922, Aufnahme am 13. 6. 1922.
1875 | Neue Linienführung der Nordostbahn (über Wettingen statt dem linken Limmatufer entlang) und Bau der oberen Limmatbrücke Neuenhof – Wettingen |
1876 | Bau des Bahnhofs Wettingen |
1877 | Bau der unteren Limmatbrücke: Eröffnung der Bahnlinien Winterthur – Wettingen – Lenzburg – Zofingen und Baden – Wettingen – Otelfingen – Niederglatt |
1922 | Ersatz der Fachwerkträger bei der unteren Limmatbrücke |