Holzbrücke Baden

Mittelalterlich ohne Zoll über den Fluss setzen

Der Flussübergang im Zentrum der Limmatklus ist eine Keimzelle der mittelalterlichen Stadt. Zum architektonischen Ensemble gehört das Landvogteischloss am rechten Limmatufer. Diese ‘Niedere Feste‘ bestand seit dem frühen 13. Jahrhundert und diente der Sicherung des Brückenkopfs und dem Zollbezug an diesem Knoten der Hauptverkehrswege durch das Schweizerische Mittelland. Wiederholt beschädigte der Fluss die Brückenpfeiler, bis es 1650 gelang, eine freitragende Brücke zu bauen. Die heutige Brücke, mindestens die sechste an dieser Stelle, blieb seit ihrem Bau 1810 nahezu unverändert.

Brückenschnitt

Tragkonstruktion der heutigen Brücke von1810: Doppeltes Hängewerk aus Holz mit je sechs Streben und vier verzahnten und verschraubten Spannriegeln. Sieben Hängesäulen tragen die Fahrbahn. Die Konstruktion und auch die Spannweite von 36 Metern gleichen jener der Holzbrücke Neuenhof – Wettingen, die ebenfalls Baltenschwiler zugeschrieben wird.

Meilensteine

1242
Erwähnung einer festen Brücke und eines damit verbundenen Zolls
1454 Brückenkapelle erwähnt
1460 Brückenbau
1568 – 1569
Neue Brücke auf drei Pfeilern, mehrfach durch Hochwasser beschädigt
1650 Hängewerkbrücke ohne Pfeiler, 38 m Spannweite, zu ihrer Zeit eine der grössten freitragenden Konstruktionen überhaupt
1799 Im Zweiten Koalitionskrieg ziehen sich die Franzosen hinter die Limmat zurück und zerstören die Brücke
1799 Nach dem Französischen Sieg bei Zürich Erstellung einer Notbrücke
1809 – 1810
Bau der heutigen Brücke durch den Laufenburger Baumeister Blasius Baltenschwiler: die Widerlager der Brücke von 1650 wurden wiederverwendet
1988 Metallrost anstelle der im Lauf der Zeit oft erneuerten hölzernen Fahrbahn
1997 Sanierung der Brücke, neuer Fahrbahnbelag