Bahnhof Brugg

Vom Dampf zum Strom

Mit der Streckenführung Baden – Brugg 1856 erhielt die Station Brugg  vorerst ein Provisorium. Der aus Holz gebaute Bahnhof genügte nach zwölf Jahren nicht mehr, so dass Ingenieur Friedrich Seitz 1868 ein zweites Aufnahmegebäude aus Teilen des ersten Zürcher Bahnhofs baute. Der Brugger Architekt Albert Froelich verbreiterte schliesslich diesen fünfachsigen Kubus mit Satteldach 1921 um weitere zwei Achsen. Der Bahnhof Brugg, seit 1875 wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, beschäftigte 1920 312 Mitarbeiter. Die Elektrifizierung von 1927 bedeutete die Schliessung der Reparaturwerkstätte für Dampflokomotiven und damit den Abbau von Arbeitsplätzen.

Teures Eisenbahnvergnügen

Die eigentliche Eröffnung der Bahnlinie erfolgte am 1. Oktober 1856. Der Fahrplan sah täglich fünf Fahrten Brugg – Baden und zurück vor. Eine einfache Fahrt kostete in der 3. Klasse 50 Rappen. Bis Zürich brauchte der Zug eine Stunde und zehn Minuten. Für diese Fahrt bezahlte man schon damals 1.75 Franken.

Bahnhofsgebäude

Der zweite Bahnhof von 1868 enthielt nebst Diensträumen und Vorstandswohnungen auch eine Bahnhofswirtschaft. Er wurde 1920 beidseitig erweitert.

Plan des Bahnhofs

1 Aufnahmegebäude
2 Güterschuppen
3 Dienstgebäude
4 Materialmagazin
5 Lokomotivremisen
6 Unterwerksgebäude
7 Standort des ersten Bahnhofs
Standort

Ältester Bahnhof

Der älteste Bahnhof von 1857 stand auf dem Gemeindebann von Windisch, auf der östlichen Geleiseseite.

Vergrösserter Bahnhof

Der vergrösserte Bahnhof von 1920/21.

Meilensteine

1856 Bau des ersten Stationsgebäudes, der zwei Güterschuppen und des Lokomotivschuppens: Eröffnung der Bahnlinie Baden – Brugg
1858 Eröffnung der Bahnlinie Brugg – Aarau
1868 Bau eines neuen Aufnahmegebäudes durch Ingenieur Friederich Seitz
1875 Eröffnung der Bözberglinie Brugg – Pratteln
1882 Eröffnung der Südbahnlinie Brugg – Wohlen – Muri – Rotkreuz
1913 Bau einer gerundeten Lokomotivremise mit Drehscheibe
1918 Bau eines Dienstgebäudes mit angebauter Postkarrenremise
1920 – 1921 Vergrösserung und Umbau des Aufnahmegebäudes durch Albert Froelich
1921 Bau des Güterschuppens
1927 Elektrifizierung
1934 Personenunterführung und gedeckte Bahnsteige
1934 – 1935
Zwei Stellwerke und Tageslichtsignale