1896 gründete Gottlieb Suhner in Brugg eine Zweigstelle seiner Herisauer Firma für elektrische Kabel und Drahtseile. Als die Firma 1908 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, beschäftigte sie sechs Angestellte, 33 Arbeiter und fünf Arbeiterinnen. Innerhalb von hundert Jahren wuchs die Kabelwerke Brugg AG, als grösster Arbeitgeber der Region, zu einem internationalen Konzern mit 28 Firmen, verteilt auf acht Länder.
Heute prägen hauptsächlich moderne Grosshallen der sechziger und siebziger Jahre sowie das elegante Verwaltungshaus von 1956 das elf Hektaren grosse Brugger Industrieareal.
Neben dem ursprünglichen Fabrikareal der Kabelwerke erwarben 1896 Hermann Schröder und Rudolf Wartmann ein Grundstück, auf dem sie eine Werkstatt für Stahlbau, die Firma Wartmann & Cie. realisierten. Drei Jahre später übernahm Rudolf Wartmann das Geschäft und verband sich mit dem Ingenieur der Nordostbahn Alfred Elie Valette zur bekannten, auf Brücken- und Industriebauten spezialisierte Firma Wartmann & Valette.
1970 löste die Firma den Standort Brugg auf, verkaufte den Kabelwerken das Grundstück und liess sich 1975 in die Wartmann Holding AG Zug einbinden. Die Kabelwerke überbauten das ehemalige Wartmannareal mit neuen Hallen, die heute die grössten vollautomatischen Kabellager Europas fassen.
Die Aufnahme um 1910 zeigt das Verwaltungsgebäude mit neuem Firmennamen und den anschliessenden sechs ersten Produktionshallen.
Flugaufnahme um 1950. Rechts die neu erstellten Fabrikationshallen von 1947/48. Hinter dem ersten Verwaltungsgeäbude sind die langgezogenen Fabrikationshallen von 1923/24 und links die quergestellten Fabrikationshallen der Firma Wartmann AG zu erkennen.
Als Neuheit betrieben die Kabelwerke Brugg eine Imprägnieranlage, die auch die Fabrikation von Seekabeln ermöglichte. 1928 wurde im Luganersee in einer Tiefe von 81 Metern das erste Kabel dieser Art verlegt.
Im Kabelwerk von Gottlieb Suhner waren 1901 vier Korb-Verseil-Maschinen in Betrieb, deren grösste, eine 48-spulige Verseilmaschine, bereits Drahtseile fabrizierte.
1896 | Gründung eines Kabelwerks durch Herisauer Fabrikanten Gottlieb Suhner |
1908 | Umwandlung der Firma in die Aktiengesellschaft Kabelwerke Brugg AG |
1910 | Produktion von Bergbahnseilen |
1919 | Entwicklung von Hochspannungskabeln (SBB) |
1921 | Unterirdische PTT-Telefonkabel-Verlegung |
1952 | Fabrikerweiterung im Birrfeld |
1956 | Neues Verwaltungsgebäude als erstes Hochhaus in Brugg |
1970 | Kauf und Umbau des benachbarten Areals der Stahlbaufirma Wartmann |
1973 | Übernahme der Kupferdraht-Isolierwerke AG Wildegg |
1979 | Übernahme der Firma Franz Rittmeyer AG in Zug |
1985 | Übernahme der Schweizerischen Seilindustrie AG Schaffhausen. Niederlassung in Houston, USA |
1990 | Teilübernahme der Kabelmetalle Hannover |
1996 | Gruppe Brugg umfasst 28 Firmen in acht Ländern. Beschäftigung von rund 1500 Personen |